Weniger Staat, mehr Freiheit: Mileis Wirtschaftsrevolution in Argentinien

Der argentinische Präsident Javier Milei hat in den letzten Jahren für weltweites Aufsehen gesorgt, indem er den Staat als Hauptursache wirtschaftlicher Probleme entlarvt und mit radikalen Reformen einen drastischen Kurswechsel in Argentinien einleitete. Seine Philosophie basiert auf libertären Prinzipien: Der Staat wird nicht als Förderer von Wohlstand gesehen, sondern als „Leviathan“, der Ressourcen verschlingt und Innovation hemmt.

Die Ausgangslage bei Amtsantritt
Als Milei im Dezember 2023 das Präsidentenamt übernahm, befand sich Argentinien in einer tiefen Krise. Die Hyperinflation lag bei 25 % monatlich, die Armutsquote überstieg 40 %, und der Peso verlor rapide an Wert. Der Staatshaushalt war durch massive Subventionen und Sozialausgaben stark belastet. Milei sah in der bisherigen Peronisten-Politik, die ohne Begrenzung Geld ausgab, die Hauptursache für die explodierenden Schulden und die wirtschaftliche Instabilität.

Die Reformmaßnahmen
Milei reagierte mit drastischen Reformen:

·         Reduzierung der Ministerien von 18 auf 9

·         Entlassung von Zehntausenden Beamten

·         Stopp von 70 % der Sozialausgaben

·         Abschaffung von Devisenkontrollen

·         Öffnung der Märkte für Importe

·         Deregulierung: weniger Bürokratie, niedrigere Steuern, erleichterte Unternehmensgründungen

Diese Maßnahmen waren politisch heftig umstritten, insbesondere bei ehemaligen Profiteuren des Staatsapparats. Milei rechtfertigt sie mit dem Ziel, den Staat auf ein Minimum zu reduzieren und individuelle Freiheit und wirtschaftliche Effizienz zu fördern.

Ergebnisse und Wirkung
Die wirtschaftlichen Effekte zeigten sich innerhalb kurzer Zeit:

·         Die Inflation fiel bis September 2025 auf 2 %

·         Das Wirtschaftswachstum für 2025 wird auf 5,5 % prognostiziert

·         Der Peso stabilisierte sich, und ausländische Investitionen stiegen

·         Die Armutsquote sank drastisch von 57 % auf 38 %

Milei betont, dass die Bevölkerung nicht trotz, sondern wegen der Reduzierung des Staates profitiert. Die freigesetzten Ressourcen und die Deregulierung haben die Wirtschaft stimuliert und private Initiativen gefördert.

Kritik an Europa und internationalen Institutionen
Milei zieht Parallelen zu anderen Staaten und Organisationen: Er kritisiert die EU und UN als übermäßig bürokratisch und innovationsfeindlich. Seiner Ansicht nach führen hohe Sozialausgaben, Umweltauflagen und komplexe Regelwerke zu wirtschaftlichem Verfall. Für Europa formuliert er provokant: „Europa begeht Selbstmord mit seinem Sozialstaat.“. Besonders der Green Deal und hohe Energiepreise schaden der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen.

Milei bevorzugt bilaterale Handelsabkommen gegenüber multilateralen Regelwerken und pflegt Kontakte zu Persönlichkeiten wie Donald Trump und Elon Musk, um Erfahrungen im Bereich Wirtschaftsreformen auszutauschen. Für ihn zeigt Argentinien, dass radikale Deregulierung und maximale individuelle Freiheit ein Modell sein können, um wirtschaftlich festgefahrene Staaten zu revitalisieren.

Philosophie und Kernbotschaft
Mileis Leitmotiv ist klar: Der Staat ist das Problem, nicht die Lösung. Radikale Kürzungen, Deregulierung und maximale Freiheit des Individuums sollen Wohlstand fördern und Armut reduzieren. Während Argentinien von diesen Maßnahmen profitiert, sieht Milei in den europäischen Staaten ein Gegenmodell, das weiterhin auf staatliche Interventionen, Bürokratie und Subventionen setzt – mit teils katastrophalen wirtschaftlichen Folgen.

Argentinien unter Milei gilt als Beispiel dafür, dass ein minimaler Staat in Kombination mit wirtschaftlicher Freiheit und Deregulierung zu Stabilität, Wachstum und sozialer Verbesserung führen kann. Mileis Ansatz stellt das Dogma des starken Staates infrage und positioniert Argentinien als lebendes Experiment, wie ökonomische Reformen in einer Krise wirken können. Die Kernbotschaft lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Freiheit statt Staat – weniger Intervention, mehr Eigenverantwortung.

 

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