„Tag X“ in Europa? Mossad deckt Hamas-Zelle in Wien auf
Wien war offenbar kein Zufallsort für ein Waffenlager, sondern Teil eines von der Hamas geplanten Terrorplans, der von der Führung in Katar abgesegnet wurde. Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hat nun erstmals öffentlich bestätigt, dass die Zelle in Wien eine direkte Verbindung zur Hamas-Spitze hatte.
Das geheime Treffen in Katar
Im September soll es in Katar ein geheimes Treffen zwischen Mohamad Naim, dem Verantwortlichen für das Wiener Waffenlager, und seinem Vater Bassem Naim gegeben haben. Letzterer ist ein hochrangiges Mitglied des Hamas-Politbüros und enger Vertrauter von Khalil al-Hayya, dem Hamas-Chef im Gazastreifen. Laut Mossad diente dieses Treffen der Vorbereitung von Anschlägen in Europa und der Genehmigung der Aktivitäten durch die Hamas-Führung.
Das Wiener Waffenlager
Die österreichische Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hatte im vergangenen Jahr in Wien ein Depot voller Pistolen, Munition und Sprengmittel entdeckt. Laut Mossad gehörten diese Waffen eindeutig Mohamad Naim, dem Sohn des hochrangigen Hamas-Funktionärs. Damit wird klar: Die Wiener Zelle war kein isolierter Einzelfall, sondern Teil eines international vernetzten Hamas-Operationssystems.
Ziele und operative Strukturen
Die Waffen sollten nicht nur in Österreich, sondern im gesamten Schengen-Raum zum Einsatz kommen. Ziel waren vor allem jüdische Einrichtungen und israelische Interessen. Geplant war offenbar ein sogenannter „Tag X“, an dem die Zelle aktiviert werden sollte, um möglichst viele Opfer zu erzeugen. Dabei soll die Türkei eine zentrale Rolle als logistische Drehscheibe für die Hamas in Europa spielen. Ein Schlüsselmann des Netzwerks, Burhan al-Khatib, wurde in Deutschland festgenommen, nachdem er aus der Türkei zurückgekehrt war.
Europaweite Strategie der Hamas
Besonders alarmierend ist laut Mossad, dass die Hamas seit dem 7. Oktober 2023 verstärkt neue Terrorzellen in Europa aufbaut. Diese Vorgehensweise ähnle der des Iran, der über Stellvertreterorganisationen strategisch agiert. Die Aufdeckung der Waffenlager und der Zellen gelang nur durch enge Zusammenarbeit zwischen Mossad und europäischen Geheimdiensten – insbesondere in Deutschland und Österreich.
Reaktionen und politische Forderungen
Die Enthüllungen verdeutlichen, dass Wien ein strategischer Knotenpunkt eines europaweiten Netzwerks war. Der Mossad fordert daher, dass Europa stärker gegen Hamas-Strukturen vorgeht – nicht nur gegen Terrorzellen, sondern auch gegen Vereine und religiöse Institutionen, die der Organisation als Tarnung zur Finanzierung und Rekrutierung dienen. Innenminister Gerhard Karner erklärte, dass Österreich gegenüber Terroristen keinerlei Toleranz zeigen werde.
Die aktuellen Enthüllungen zeigen eindrücklich, dass Terrorismus in Europa nicht nur eine lokale Bedrohung darstellt, sondern Teil eines international gesteuerten Plans ist. Wien war demnach ein strategischer Standort im Fokus der Hamas – ein Warnsignal für ganz Europa.