Islamistischer Spion im DSN: Österreich lässt Gefahr laufen
Ein mutmaßlicher islamistischer Spion arbeitete beim österreichischen Nachrichtendienst DSN. Obwohl er enttarnt wurde und laut Ermittlungen unzulässige Datenabfragen vorgenommen hat, bleibt er auf freiem Fuß. Sicherheitsexperten zeigen sich irritiert: Während andere Länder bei Spionagefällen sofort Haft verhängen, sieht die Staatsanwaltschaft Wien hier „keine Haftgründe“.
Der suspendierte Beamte soll sensible Informationen im Zusammenhang mit der Muslimbruderschaft abgefragt und weitergegeben haben. Laut Justiz zeigte er sich dabei sogar „tatsachengeständig“.
Innenministerium beschwichtigt – Experten warnen
Das Innenministerium betont, der Verdächtige habe „keinen Zugriff auf nachrichtendienstlich heikle Daten“ gehabt. Kritiker widersprechen und warnen, dass schon interne Strukturdaten und Analysen reichen könnten, um erheblichen Schaden anzurichten. Innentäter gelten international als höchste Sicherheitsbedrohung.
Vergleich mit früheren Fällen wirft Fragen auf
Die Entscheidung, keine Untersuchungshaft zu verhängen, sorgt für heftige Debatten – besonders, weil in anderen Fällen wie bei Egisto Ott sehr wohl Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr angenommen wurde. Die jetzige Vorgehensweise wird von Experten als widersprüchlich empfunden.
Staatsanwaltschaft: Keine Flucht- oder Tatgefahr
Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass weder Fluchtgefahr noch die Gefahr weiterer Straftaten bestehe. Doch angesichts möglicher islamistischer Netzwerke sehen Kritiker diese Einschätzung als zu leichtfertig.
Ein risköses Signal für Österreichs Sicherheitslage
Dass ein DSN-Mitarbeiter mit mutmaßlichen islamistischen Verbindungen weiterhin frei ist, sorgt international für Stirnrunzeln. Nachrichtendienste beobachten den Fall aufmerksam – denn ein Maulwurf im eigenen Sicherheitsapparat gilt als Worst-Case-Szenario.