„Digitale IDs als Machtinstrument: Freiheit vs. Effizienz“

Weltweit werden digitale Identitätssysteme eingeführt, die offiziell Effizienz und Sicherheit versprechen. Kritiker warnen jedoch vor einem schleichenden Verlust individueller Freiheit und einer zunehmenden Überwachung durch staatliche und internationale Institutionen.

Großbritannien: Digitale ID auf dem Prüfstand

Die britische Regierung unter Premierminister Keir Starmer plant die Einführung einer Digitalen ID, trotz erheblichem gesellschaftlichem Widerstand. Ziel sei offiziell die Absicherung von Arbeitsmöglichkeiten durch sogenannte „Right to Work“-Checks, die künftig digital über eine App mit biometrischer Authentifizierung erfolgen sollen.

Experten und Aktivisten sehen darin jedoch den Beginn einer schrittweisen Ausweitung: Zunächst betrifft die digitale Identität Arbeitsverhältnisse, später könnten Bankkonten, Sozialleistungen, staatliche Dienstleistungen und sogar Reisefreiheit an die Digitale ID gebunden werden. The Verge

Eine Petition gegen die Einführung sammelte innerhalb weniger Tage über zwei Millionen Unterschriften, was die Skepsis und den Widerstand in der Bevölkerung gegen die zwanghafte Digitalisierung verdeutlicht. The Times

Ghana: SIM-Karten, Digital-ID und zentrale Überwachung

Ghana verfolgt einen vergleichbaren Ansatz, bei dem die nationale Digital-ID („Ghana Card“) eng mit SIM-Karten und Kommunikationsgeräten verknüpft werden soll. Geplant ist eine vollständige Integration in die Datenbank der National Identification Authority (NIA) sowie eine biometrische Registrierung der Geräte. Biometric Update

Diese Maßnahme ermöglicht es, jede Kommunikation, Zahlung und Gerät eindeutig einer Person zuzuordnen. Offiziell dient das System der Effizienz und der besseren Bereitstellung staatlicher Dienstleistungen, tatsächlich entstehen jedoch erhebliche Möglichkeiten staatlicher Überwachung und Kontrolle. blog.ethelcofie.com

Vietnam: Finanzkonten im digitalen Raster

Vietnam geht noch einen Schritt weiter. Rund 86 Millionen Bankkonten sollen aufgrund fehlender digitaler Verifizierung gelöscht werden. Dies wird offiziell mit Betrugsprävention begründet, Kritiker sehen jedoch eine globale Agenda der Kontrolle. Die Einführung der digitalen VNeID erlaubt es, jeden Schritt, jede Transaktion und jeden Widerstand sichtbar zu machen. icobench.com

Dieses Vorgehen zeigt, wie internationale Organisationen wie OECD, WEF oder Weltbank lokale Maßnahmen beeinflussen können, um ihre digitalen Kontrollsysteme zu standardisieren. Die Konsequenz: Wer sich der digitalen Registrierung entzieht, verliert faktisch Zugang zu finanziellen Mitteln und gesellschaftlicher Teilhabe. Seb Sauerborn

Globale Tendenz: Effizienz als Vorwand, Kontrolle als Ziel

In allen drei angeführten Ländern – Großbritannien, Ghana und Vietnam – zeigen sich ähnliche Muster:

  1. Offizieller Zweck: Effizienz, Sicherheit, Betrugsprävention, administrative Vereinfachung.

  2. Implementierung: Schrittweise Einführung (Salami-Taktik), zunächst in Teilbereichen (Arbeit, Bankwesen, Kommunikation).

  3. Kritikpunkte: Verlust von Privatsphäre, zunehmende staatliche Kontrolle, mögliche Diskriminierung von Bürgern ohne digitale Identität.

  4. Globale Verbindungen: Internationale Organisationen und Eliten (WEF, OECD, Weltbank) wirken beratend und normsetzend, was die nationale Souveränität bei der Einführung solcher Systeme einschränkt.

Die Beispiele zeigen, dass die Digitalisierung der Bürger nicht nur technologische Modernisierung ist, sondern auch eine Frage von Macht, Freiheit und Kontrolle. Während Effizienzsteigerungen und Sicherheit oft als Rechtfertigung angeführt werden, besteht die Gefahr, dass die Gesellschaft zunehmend in ein digitales Korsett gezwängt wird, in dem Teilnahme am öffentlichen Leben und finanzielle Freiheit nur mehr über biometrische und digitale Registrierung möglich sind.

Zurück
Zurück

Digitaler Euro: EU-Kommission und EZB drängen trotz Skepsis auf Einführung

Weiter
Weiter

Slowakei setzt auf biologische Realität: Nur zwei Geschlechter anerkannt