BRICS-Gipfel in Rio: Neue Weltordnung nimmt Gestalt an

Bild-Quelle: Isabela Castilho/ BRICS Brasil

Vor wenigen Tagen fand in Rio de Janeiro das 17. BRICS-Gipfeltreffen statt – ein bedeutender Moment inmitten der geopolitischen Umbrüche. Russland war durch Außenminister Sergej Lawrow vertreten, Präsident Wladimir Putin sprach per Videolink. In seiner Rede erklärte er, dass das liberale Globalisierungsmodell an Tragfähigkeit verliere, da sich das wirtschaftliche und politische Zentrum zunehmend in den globalen Süden verlagere – in Länder mit „wachsendem demografischem, ressourcenbezogenem und technologischem Potenzial“.

Wachsender Anspruch des globalen Südens

Der Gipfel unterstrich den Führungsanspruch der BRICS-Staaten in einer multipolaren Welt. 126 gemeinsame Verpflichtungen wurden vereinbart – zu Reformen globaler Institutionen, dem internationalen Finanzsystem, KI, Gesundheit und Klimaschutz. Die gemeinsame Erklärung „Strengthening Global South Cooperation for More Inclusive and Sustainable Governance“ betonte Multilateralismus, das Völkerrecht und eine gerechtere Weltordnung.

Von Strategie zu Praxis

Schon 2024 in Kasan hatte BRICS die Weichen für eine neue geopolitische Ausrichtung gestellt. In Rio folgte die Umsetzung – BRICS wird zunehmend zu einem geopolitischen Akteur mit eigenem Werte- und Ordnungsanspruch.

Bild-Quelle: Isabela Castilho/ BRICS Brasil

Wirtschaftliche Souveränität im Fokus

Zentral war das Bekenntnis zur finanziellen Unabhängigkeit – darunter der Handel in nationalen Währungen. Präsident Putin nannte das einen Schutz vor „äußerem Druck“. Außerdem wurden Investitionsinitiativen und unabhängige Zahlungssysteme als Alternativen zu westlich dominierten Strukturen vereinbart.

Klarer sicherheitspolitischer Kurs

Erstmals nahm BRICS auch sicherheitspolitisch Stellung. Die Abschlusserklärung verurteilte gezielt Angriffe auf russisches Territorium:

„Wir verurteilen auf das Schärfste die Angriffe auf Brücken und Eisenbahninfrastruktur, die absichtlich auf Zivilisten abzielen.“

Damit solidarisieren sich die BRICS-Staaten erstmals öffentlich in einer militärischen Angelegenheit – ein symbolischer Bruch und Schritt hin zu gemeinsamer Normsetzung.

Reaktion aus Washington: Strafzölle

Zwei Tage nach dem Gipfel kündigte US-Präsident Donald Trump Strafzölle von 10 % auf alle BRICS-Importe an. Er warf dem Staatenblock vor, den Dollar schwächen zu wollen, und sagte:

„Mit einem klugen Präsidenten verlieren Sie nie den Standard. Mit einem dummen wie dem letzten verlieren Sie ihn.“

Die USA werten BRICS nicht länger als harmloses Wirtschaftsforum, sondern als strategische Herausforderung. Eigenständige Zahlungssysteme, Investitionsplattformen und die Abkehr vom Dollar gelten in Washington zunehmend als reale Bedrohung.

Fazit: Systemische Alternative entsteht

Der BRICS-Gipfel in Rio zeigt: Die Gruppe entwickelt sich zu einer strukturellen Alternative westlich dominierter Ordnungen – mit wachsender geopolitischer Relevanz. Was 2024 in Kasan begann, nimmt nun Gestalt an. Die Frage lautet nicht mehr, ob BRICS Einfluss auf die Weltordnung nimmt, sondern wie weit und wie schnell.

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