Nachruf auf Felix Baumgartner – Mehr als nur ein Stratosphärenspringer

Am 17. Juli 2025 ist Felix Baumgartner – einer der außergewöhnlichsten Extremsportler unserer Zeit – im Alter von 56 Jahren bei einem Paraglider-Flug in Italien tödlich verunglückt. Erste Meldungen sprechen von einem vermuteten Herzinfarkt während des Fluges, was viele Menschen nachdenklich stimmt. Denn Baumgartner galt nicht nur als athletisch auf höchstem Niveau, sondern auch als mental disziplinierter Grenzgänger – jemand, der nie leichtsinnig, aber stets entschlossen war.

Der Mann, der vom Himmel fiel

2012 schrieb Baumgartner Geschichte: Mit seinem Stratosphärensprung aus über 39 Kilometern Höhe durchbrach er die Schallmauer im freien Fall – ein Sinnbild für seinen Charakter: grenzenlos, furchtlos, zielstrebig. Doch Baumgartner flog nicht nur physisch höher als alle vor ihm – auch geistig war er jemand, der sich nicht in vorgezeichnete Bahnen zwängen ließ.

Als ausgebildeter Hubschrauberpilot, Präzisionssportler und Visionär lebte er Disziplin und Freiheit in Personalunion – Werte, die ihn auch außerhalb des Sports zum polarisierenden Charakter machten.

Eine Stimme gegen den Zeitgeist

Felix Baumgartner war mehr als ein Extremsportler. Er war kritisch, direkt, unbequem – und das ganz bewusst. Seine Äußerungen zur Demokratie – etwa die Forderung nach „einer gemäßigten Diktatur durch Fachleute“ – wurden vielfach skandalisiert, trafen aber auch einen Nerv bei vielen Bürgern, die sich enttäuscht vom politischen Establishment fühlten. Er sprach sich gegen die aktuelle Form repräsentativer Demokratie aus, forderte direkte Bürgerbeteiligung nach Schweizer Vorbild.

In der Flüchtlingskrise 2015/2016, während andere schwiegen, warnte er vor Kontrollverlust:

„Ein Land, in dem Angeln ohne Angelschein bestraft wird, aber Menschen ohne Pass die Grenze überqueren – das können nur Idioten regieren.“

Er lobte Viktor Orbán, unterstützte Norbert Hofer bei der Bundespräsidentenwahl, kritisierte Angela Merkels Migrationspolitik. Auch in der Corona-Zeit wurde er zu einer klaren Stimme gegen das offizielle Narrativ, stellte Fragen zur Impfung, zur Rolle der Medien – und bekam Gegenwind. Viel Gegenwind.

Tod eines Unbequemen?

Dass ein Mann wie er – körperlich topfit, mental stabil, sportlich bis ins letzte Detail diszipliniert – plötzlich und ohne Vorwarnung während eines Routineflugs zusammenbricht, wirkt auf viele nicht stimmig. Ja, auch fitte Menschen können plötzlich erkranken. Aber bei jemandem wie Baumgartner stellt sich – vielleicht nicht nur emotional – die Frage nach dem „Wie“ und „Warum gerade jetzt?“

Seine klare Ablehnung gegenüber überzogener politischer Korrektheit, seine Abrechnung mit Mainstream-Medien, seine Wortwahl gegenüber Journalisten wie Florian Klenk, sein Lob für den Identitären Martin Sellner – all das machte ihn zu einer Reizfigur, nicht nur in Österreich. Er war unbequem. Und unbequem ist nicht selten auch gefährlich – nicht für sich selbst, sondern für die, deren Weltbild ins Wanken gerät, wenn jemand wie Baumgartner spricht.

Ein Vermächtnis des Mutes

Ungeachtet der offenen Fragen bleibt vor allem eines: der Respekt vor einem Mann, der sich selbst treu geblieben ist. Der den Sprung wagte – nicht nur aus der Stratosphäre, sondern auch gegen den Strom des Denkens. Baumgartner war kein Opportunist, sondern ein Mann mit Ecken, Kanten – und Haltung.

Sein früher Tod hinterlässt eine Leerstelle – sportlich, gesellschaftlich, menschlich.

Vielleicht mehr als je zuvor brauchen wir in dieser Zeit Menschen, die sagen, was sie denken – und tun, wofür sie stehen.

Felix Baumgartner hat beides getan. Höher kann man kaum fliegen.

🕊️ Ruhe in Frieden lieber Felix.

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