Unternehmer zwischen Frust und Resignation – Österreich verliert nicht nur Kapital, sondern auch Köpfe

Das Interview mit Stephan Zöchling in Die Presse (04.09.2025) ist mehr als ein Stimmungsbild. Es ist ein dramatisches Zeugnis dafür, wie sehr Österreichs Unternehmer das Vertrauen in die schwarz-rot-pinke „Zuckerlregierung“ verloren haben. Hoffnung ist längst Resignation gewichen – und mit ihr droht dem Standort nicht nur Kapitalflucht, sondern auch ein massiver Braindrain.

(Stephan Zöchling ist Geschäftsführer, CEO von REMUS Innovation GmbH. Ein österreichischer Hersteller von Sportabgasanlagen mit Hauptsitz in Voitsberg)

Kapitalflucht und Braindrain – Österreich verliert doppelt

Zöchling bringt es klar auf den Punkt: Nicht nur Unternehmen investieren lieber in Süditalien, Bosnien, Serbien oder Mexiko, weil dort Investitionen geschätzt werden – auch hochqualifizierte Menschen verlassen Österreich. Die Abwanderung von Fachkräften und Akademikern ist längst kein Randphänomen mehr, sondern wird zur Bedrohung für die Innovationskraft des Landes.

Damit verliert Österreich gleich doppelt:

1. Produktionsstätten und Investitionen, die ins Ausland verlagert werden.

2. Humankapital, das seine Zukunftsfähigkeit sichern könnte.


Falsche Prioritäten: Beamtenprivilegien statt Standortreformen

Besonders scharf kritisiert Zöchling die Signale rund um Pensionen und Beamtengehälter:

• Pensionen sollen unter der Inflationsrate steigen,

• gleichzeitig hält der Staat an hohen Lohnsteigerungen für Beamte fest, die Vizekanzler Werner Kogler durchgesetzt hat.

Das ist für Unternehmer ein fatales Doppelspiel: Während Arbeitnehmer und Pensionisten reale Verluste hinnehmen müssen, gönnt sich der öffentliche Dienst großzügige Zuwächse – finanziert aus Steuern, die Unternehmen immer stärker belasten.

Außenpolitik ohne wirtschaftliche Perspektive

Ein weiterer Punkt, den Zöchling anspricht, ist die Blindheit in der Außenpolitik. Statt wirtschaftliche Beziehungen zu neuen Märkten aktiv zu fördern, konzentriere sich die Außenministerin auf geopolitische Symbolpolitik:

dritte Reise in die Ukraine,

• aber keine strategischen Wirtschaftsdelegationen in Regionen, wo Österreich unterrepräsentiert ist.

Für Unternehmer ist das ein fatales Zeichen: Während andere Länder aktiv um Investitionen werben, verpasst Österreich Chancen, seine Exportwirtschaft in neue Märkte zu tragen.

Staat als größter Konkurrent der Wirtschaft

Die Kritik bündelt sich in einem Satz: „Der Staat ist mittlerweile der größte Konkurrent des freien Marktes.“

Statt Rahmenbedingungen für Wachstum zu schaffen, verteilt die Regierung Subventionen, treibt die Lohnkosten in die Höhe, hält an Frühpensionen fest und baut den aufgeblähten öffentlichen Dienst weiter aus.

Nullergebnis statt Aufbruch – eine gefährliche Sackgasse

Das Fazit der Unternehmer ist niederschmetternd:

Keine Reformen bei Pensionen, Krankenkassen oder Verwaltung

• Keine Senkung der Energiekosten oder Lohnnebenkosten

• Keine Entlastung durch Bürokratieabbau

• Keine offensive Standortpolitik nach außen

Stattdessen nur Schlagzeilen, „heiße Luft“ und – in Zöchlings Worten – kommunistische Konzepte.

Aus Hoffnung wurde Resignation

Die Stimmung in der Wirtschaft ist eindeutig:

• Früher herrschte noch die Hoffnung auf mutige Reformen.

• Dann kam der Zorn über Stillstand und Symbolpolitik.

• Heute bleibt nur Resignation.

Das ist nicht nur ein psychologisches Problem, sondern ein realwirtschaftliches Risiko: Wenn Unternehmer nicht mehr investieren und Fachkräfte das Land verlassen, verliert Österreich Schritt für Schritt seine Wettbewerbsfähigkeit.

Österreich steuert auf eine gefährliche Schieflage zu. Kapital und Köpfe wandern ab, während der Staat sich auf Kosten der Wirtschaft ausbreitet. Die „Zuckerlregierung“ betreibt Politik der Schlagzeilen, aber keine Standortpolitik. Die Quittung: Unternehmer haben aufgegeben, sich von dieser Regierung noch etwas zu erwarten – und die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich steht auf dem Spiel.

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