Österreich steuert auf Rekord-Pleitejahr zu – Regierung zeigt, dass Parteifarben wichtiger sind als Lösungen
Österreich steht vor einer wirtschaftlichen Zerreißprobe: Laut Kreditversicherer Acredia könnte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2025 mit rund 6.950 Fällen nahezu den Negativrekord von 2005 erreichen. Bereits im Vorjahr stiegen die Pleiten um über 20 Prozent – und die Prognosen für 2025 signalisieren nur eine Fortsetzung dieser Entwicklung. Besonders betroffen sind ohnehin angeschlagene Branchen wie Einzelhandel, Baugewerbe und Gastronomie, doch zunehmend geraten auch kleinere Betriebe in finanzielle Schieflage.
Politik zeigt sich handlungsunfähig
Die Ursachen der Pleitewelle sind vielfältig, doch die Politik zeigt sich bisher weitgehend handlungsunfähig. Anhaltende Konjunkturschwäche, steigende Zinsen, hohe Energiepreise und ein schwieriges Exportumfeld – insbesondere durch die Lage in Deutschland und die internationalen Handelskonflikte – lasten schwer auf den Unternehmen. Statt wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen, bleibt die Bundesregierung weitgehend auf reaktive Maßnahmen beschränkt.
Fehlender Krisenplan belastet Unternehmen
Ein entscheidender Kritikpunkt ist das Fehlen eines kohärenten Krisenplans für Unternehmen. Während andere europäische Länder Rettungsfonds, Liquiditätshilfen oder gezielte Steuerentlastungen einsetzten, um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu stützen, reagierte Österreich zögerlich und punktuell. Viele Betriebe kämpfen daher ums Überleben, ohne dass staatliche Hilfen frühzeitig oder ausreichend greifen.
Strukturelle Probleme verschärfen die Lage
Auch die strukturellen Probleme der Wirtschaftspolitik kommen in der aktuellen Situation zum Tragen: Bürokratische Hürden, unzureichende Förderung von Innovation und Digitalisierung sowie eine fragmentierte Förderlandschaft erschweren insbesondere kleineren Firmen die Anpassung an die schwierigen Marktbedingungen. Ein Mangel an langfristiger Planung und strategischer Unterstützung durch die Politik verschärft die Liquiditätskrisen.
Externe Faktoren erhöhen die Verwundbarkeit
Hinzu kommt, dass internationale Entwicklungen, wie steigende US-Zölle oder globale Lieferkettenprobleme, die Abhängigkeit der österreichischen Wirtschaft von Exportmärkten offenlegen. Die Politik hat bislang nur begrenzt Strategien entwickelt, um die Folgen solcher externen Schocks abzufedern. So bleibt die Wirtschaft verletzlich und anfällig für Dominoeffekte.
Keine Entspannung in Sicht – Politik muss handeln
Die Prognosen für 2026 und 2027 deuten angeblich auf eine leichte Entspannung hin, doch bis dahin droht Österreich ein viertes Jahr in Folge steigender Insolvenzen – eine Entwicklung, die vor allem auf politische Untätigkeit, unzureichende Krisenprävention und fehlendes proaktives Wirtschaftshandeln zurückzuführen ist. Statt die Rahmenbedingungen für Unternehmen nachhaltig zu verbessern, bleibt die Politik oft auf kurzfristige Reaktionen beschränkt, während die Betriebe täglich ums Überleben kämpfen.
Politisches Versagen verschärft wirtschaftliche Krise
Die aktuelle Pleitewelle in Österreich ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch ein politisches Versagen. Ohne gezielte Maßnahmen zur Entlastung von KMU, strategische Planung und eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik droht das Land, in eine tiefe Unternehmenskrise zu stürzen, deren Folgen weit über einzelne Insolvenzen hinausgehen könnten.